Ergebnisse der Kommunalwahlen in Hessen

Wahlbericht der Bundes-SGK
18.03.2021

Die Wahlbeteiligung bei den Kommunalwahlen in Hessen am 14. März 2021 lag bei 50,5 %. Dies ist gegenüber den Kommunalwahlen 2016 (48,0 %) eine Steigerung um 2,5 Prozentpunkte.

Die SPD erzielte bei den Kommunalwahlen 2021 einen Stimmenanteil von 24,0 % und verlor somit 4,5 Prozentpunkte gegenüber 2016 (28,5 %). Die SPD verlor Stimmenanteile in allen kreisfreien Städten bis auf Offenbach, wo sie ihren Stimmenanteil um 3,6 Prozentpunkte auf 28,4 % der Stimmen steigern konnte. Die stärksten Verluste in den kreisfreien Städten erlitt die SPD in Frankfurt am Main (-6,8 Prozentpunkte). Dort erreichte sie 17,0 % der Stimmen (2016: 23,8 %) und stellt künftig nach GRÜNEN und CDU nun die drittstärkste Fraktion. In den kreisangehörigen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern erzielte die SPD ihr bestes Ergebnis in Hanau mit 31,8 % der Stimmen (2016: 37,1 %). Am stärksten verlor sie in Gießen (-11,1 Prozentpunkte) und Rüsselsheim (-8,2 Prozentpunkte). Die SPD musste in allen Landkreisen Verluste hinnehmen außer in den Kreisen Darmstadt-Dieburg und Hersfeld-Rotenburg (jeweils +0,3 Prozentpunkte). Ihr bestes Ergebnis bei den Kreistagswahlen erzielte sie im Landkreis Kassel (40,6 % / 2016: 44,3 %). Am stärksten verlor sie im Werra-Meißner-Kreis (-9,0 Prozentpunkte).

Die CDU erzielte bei den Kommunalwahlen 2021 einen Stimmenanteil von 28,5 %; dies ist ein Verlust von 0,4 Prozentpunkten gegenüber 2016 (28,9 %). Die Ergebnisse der CDU fielen sehr unterschiedlich aus. Sie verlor in allen kreisfreien Städten, am stärksten in Offenbach (-6,0 Prozentpunkte) und in Darmstadt (-2,6 Prozentpunkte). In Frankfurt am Main erzielte die CDU 21,9 % (2016: 24,1 %) der Stimmen und stellt dort nicht mehr die stärkste Fraktion. In den kreisangehörigen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern konnte sie nur in Hanau (+2,6 Prozentpunkte) und Wetzlar (+0,7 Prozentpunkte) hinzugewinnen. Die CDU verlor Stimmenanteile in 12 der 21 Landkreise. Am stärksten verlor sie bei den Kreistagswahlen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg (-4,2 Prozentpunkte).

Die GRÜNEN gewannen gegenüber 2016 7,1 Prozentpunkte hinzu und erreichten landesweit 18,4 % der Stimmen. Sie konnten ihr Wahlergebnis gegenüber 2016 in allen Landkreisen sowie in allen kreisfreien Städten bis auf Darmstadt (27,4 % / 2016: 29,7 %) verbessern. Ihr bestes Ergebnis in kreisfreien Städten und Landkreisen erhielten die GRÜNEN in der Stadt Kassel (32,5 %) sowie im Hochtaunuskreis (23,0). In Frankfurt am Main und Kassel stellen die GRÜNEN nun die stärkste Fraktion, wie bisher auch schon in Darmstadt – somit in drei der fünf kreisfreien Städte.

Die Partei Die LINKE erreichte 4,0 % der Wählerstimmen gegenüber 3,5 % in 2016 und konnte somit landesweit 0,5 Prozentpunkte hinzugewinnen. In der Stadt Kassel (11,2 %) und im Landkreis Marburg-Biedenkopf (6,6 %) konnte die LINKE ihr bestes Ergebnis in einer kreisfreien Stadt bzw. in einem Landkreis erzielen. In einigen Städten und Landkreisen traten die LINKEN als Wählergruppen (LINKE Listen) an.

Die FDP erreichte bei den Kommunalwahlen 6,7 % der Wählerstimmen gegenüber 6,4 % im Jahr 2016. Ihr bestes Ergebnis in kreisfreien Städten und in den Landkreisen erzielte sie in Wiesbaden mit 10,4 % sowie im Hochtaunuskreis mit 11,2 % der Stimmen.

Die AfD verlor bei den bei den Kommunalwahlen 5,0 Prozentpunkte und erreichte 6,9 % der Wählerstimmen (2016: 11,9 %). Sie verlor in allen kreisfreien Städten Stimmenanteile – am deutlichsten in Wiesbaden (-6,3 Prozentpunkte). Die AfD trat in vier der fünf kreisangehörigen Städte mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern (in allen bis auf die Stadt Hanau) erstmals zur Kommunalwahl an. Ihr bestes Ergebnis erzielte sie dabei in der Stadt Fulda (7,2 %). Die AfD musste in allen Landkreisen Verluste hinnehmen bis auf den Vogelsbergkreis (+2,4 Prozentpunkte). Im Werra-Meißner-Kreis trat sie erstmals an und erzielte 5,2 % der Stimmen. Ihre besten Ergebnisse in kreisfreien Städten und Landkreisen erzielte die AfD in Offenbach
(7,3 % / 2016: 9,0 %) sowie im Landkreis Fulda (10,0 % / 2016: 14,3 %).

Die Landesvereinigung FREIE WÄHLER sowie FREIE WÄHLER Gruppen (FWG) erreichten bei den Kommunalwahlen landesweit zusammen 5,8 % der Stimmen (2016: 5,4 %). Davon entfallen 3,3 % (2016: 0,6 %) auf die Landesvereinigung Freie Wähler und 2,5 % (2016: 4,8 %) auf FREIE WÄHLER Gruppen (FWG).

Wählergruppen (ohne FREIE WÄHLER Gruppen) erhielten bei den Kommunalwahlen 2021 einen Stimmenanteil von 3,4 % (2016: 2,6 %). Die sonstigen Parteien erzielten zusammen 2,1 % (2016: 1,4 %) der Stimmen. Die besten Ergebnisse unter den sonstigen Parteien erzielten Die PARTEI (0,8 %) und Volt (0,7 %).