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ÖPNV-Finanzierung

VDV legt Gutachten zur Finanzierung des ÖPNV vor
06.08.2025

Der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) hat Anfang Juli ein interessantes Gutachten vorgelegt, in dem in zwei Szenarien die Zukunft des ÖPNV und der damit verbundene Finanzierungsbedarf aufzeigt wird. 

Das Szenario „Deutschlandangebot 2040“ steht für einen flächendeckend besseren ÖPNV für alle Menschen und ihre Mobilitätsbedürfnisse überall im Land. Es umfasst sämtliche Maßnahmen des Szenarios „Modernisierung“, in welchem der Erhalt der heute vorhandenen Infrastruktur dargestellt wird, ergänzt um massive Verbesserungen im Bus- und Bahnangebot. Unter anderem werden hierbei der Zielfahrplan des Deutschlandtakts sowie flächendeckend Mindestbedienstandards im gesamten ÖPNV realisiert. Dieses Szenario orientiert sich am Vorbild des bekannten „Schweizer Systems“. Die Umsetzung des „Deutschlandangebots 2040“ würde dem Gutachten nach zu einem erheblichen Fahrgastwachstum von mindestens 30 % führen.

Der Finanzierungsbedarf aus öffentlichen Mitteln steigt in diesem Szenario bis 2040 auf rund 80 Milliarden Euro. Ausgehend von 26 Milliarden Euro im Jahr 2024 entspricht das einer jährlichen Steigerung der Unterstützung aus öffentlichen Haushalten um rund 3,36 Milliarden Euro.

Um  den Beitrag des Verkehrssektors zum Klimaschutz festzulegen, hat der Bundesverkehrsminister im Juni 2025 eine Expertenkommission (EKMI) berufen, die Mitte Juli Vorschläge für fünf Maßnahmenbereiche vorgelegt haben: Elektrifizierung des Pkw-Antriebs, Dekarbonisierung des schweren Straßengüterverkehrs, Kommunale Mobilität und Multimodalität, Verlagerung auf die Schiene, Binnenschiffe und den kombinierten Güterverkehr sowie den Einsatz regenerativer Kraftstoffe. Die mit diesen Vorschlägen verbundenen Maßnahmen erfordern weitere Finanzierungsmittel. Selbst die Steigerungen der Investitionen in den Verkehrsbereich im Bundeshaushalt und aus dem Sondervermögen für Infrastrukturinvestitionen können diese Anforderungen bislang nicht decken.